Querbeet & Kunterbunt – das Familienkochbuch der DGE
Einfache Familienküche in saisonalen Rezepten
Schon vor einigen Wochen war die DGE so nett, mir ihr kleines, grünes Kochbuch mit Rezepten für die ganze Familie als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen. Der Großteil dieses Artikels schlummerte auch schon länger in meinen Dateien, aber durch die Corona-Pandemie komme ich erst jetzt dazu, ihn fertigzuschreiben und online zu stellen. Aber irgendwie ist das ja auch passend denn #wirbleibenzuhause sei Dank kochen und backen die meisten von uns mehr als vorher. Da können wir so ein Familienkochbuch doch ziemlich gut gebrauchen. Das Besondere an diesem speziellen Buch: Alle Rezepte wurden auf ihren Nährstoffgehalt überprüft und auf eine ausgewogene Zufuhr hin optimiert.
Das Buch
Das Äußere des Kochbuchs ist schlicht: Das Cover ist dunkelgrün, die Buchstaben sind bunt und das IN-FORM-Logo ist am Rand abgebildet. Auch das Innere ist unprätentiös gestaltet, dafür sehr gut strukturiert. Zum Start gibt es eine ausführliche Erklärung des DGE-Ernährungskreises mit den sieben Lebensmittelgruppen. Passend dazu Tipps und Hinweise zu Lagerung, Hygiene in der Küche und dem passenden Küchenequipment. Zwei Seiten widmen sich dem Geschmack. Wie er entsteht, wie er geprägt wird und wie wir Essen, dass uns schmeckt, genießen können. Das finde ich richtig gut. Aber ich greife vor, mein Fazit zum Buch findet ihr im letzten Absatz. Es folgen die Rezepte, Infos zu nachhaltigem Einkauf und der Katalog mit den Prüfkriterien.
Die geprüften IN-FORM-Rezepte
Der Rezeptteil ist nach den vier Jahreszeiten gegliedert und schiebt drei Basis-Ideen vorweg: Quarkbrötchen, ein Blitzbrot und ein Fladenbrot, die alle drei in mehreren Rezepten als Beilage dienen. Natürlich mit Vollkornmehl, um dem Anspruch auf eine ausgewogene Ernährung gerecht zu werden. Ich muss gestehen, in ihrer Einfachheit machen die Rezepte mich stutzig. Das musste ich natürlich ausprobieren.
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Quarkbrötchen
Ich habe das Rezept für die Quarkbrötchen ausprobiert, denn ein Rezept mit 100 Prozent Vollkornmehl und Backpulver, ohne Ruhezeit interessiert mich. Die Brötchen sind auf Anhieb gelungen, auch wenn ich etwas mehr als nur „ein bisschen Wasser“ (so steht es im Rezept) hinzufügen musste. Geschmacklich haben sie mich persönlich nicht ganz überzeugt, denn gerade bei Vollkornbrot finde ich einen richtig runden Brotgeschmack wichtig. Der entsteht nach meiner Erfahrung aber nur mit Sauerteig und/oder Hefe und einer längeren Teigruhe. Zum Beispiel bei meinem Bauernbrot. Aber die Brötchen sind natürlich viel einfacher und schneller gemacht. Und die Familie hat sie bis auf den letzten Krümel verputzt.
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Nach den Basics folgen vier Kapitel mit Rezepten zu den Jahreszeiten: Im Frühling gibt es Erbsen, Spinat, Champignons und die ersten Erdbeeren, im Sommer schöpfen wir aus dem Vollen und es gibt zum Beispiel Tomaten, Zucchini, Mangold, Fenchel, Kohlrabi und Chinakohl. Dazu ganz viele Obstsorten. Im Herbst halten die Kürbisse Einzug, auch Spitzkohl, Rotkohl und Wirsing kommen dann aus der Region. Dazu Äpfel, Trauben, Quitten und Birnen. Im Winter wird das Angebot wieder kleiner. Im IN-FORM-Kochbuch kommen der Saison gemäß Wirsing, Feldsalat, Rosenkohl und Rucola auf den Tisch. Natürlich auch Kartoffeln, Kohl und Sauerkraut. Die Aufmachung der Rezepte ist auf jeder Seite gleich: Links steht das Rezept, rechts ist ein Foto des Gerichts abgebildet. Alle Fotos haben den selben Hintergrund: eine gemasterte Holzplatte. Schön übersichtlich und ohne überflüssiges Beiwerk.
Am Ende des Buchs legen die Autorinnen offen, nach welchen Kriterien die Rezepte geprüft wurden, denn das ist ja das Besondere an diesem Kochbuch. Bei den Kriterien finde ich als Ökotrophologin keine Überraschung. Besonders ist sicherlich die Konsequenz, mit der die Kriterien über alle Rezepte hinweg umgesetzt werden. Dabei wird auch betont, dass es bei den Mengen von Gemüse und Obst nicht aufs Gramm ankommt. „Greif zu“ lautet die Botschaft. Bei tierischen Produkten ist die Menge da schon viel wichtiger.
Jede Menge Info-Häppchen
Sehr viel Mühe haben die Autorinnen in viele, kleine Infohäppchen gesteckt, die es zu jedem Gericht gibt. Da lese ich, dass Blumenkohl im Vergleich zu anderen Gemüsesorten viel Vitamin C liefert, Lauch reichlich Folat enthält und Knoblauch durch seinen Alliin-Gehalt so gesund ist.
Nachhaltigkeit
Eines der letzten Kapitel des Buchs widmen sich dem Thema Nachhaltigkeit. Es gibt Infos zu regionalem und saisonalem Einkauf, zu Biolebensmitteln, den Themen Tierwohl und nachhaltige Fischerei und zu fairen Lebensmitteln. Auch ein paar Ideen für den verpackungsfreien Einkauf finden ihr Plätzchen.
Mein Fazit
Die Rezepte eignen sich super als Anregungen für alle Jahreszeiten. Auch wenn ich schon seit ein paar Jahren versuche, saisonal zu kochen, sind neue Ideen immer sehr willkommen. Nicht ganz so gelungen finde ich die Rezepttexte, die sehr knapp gehalten sind. Ich habe nachgefragt und erfahren, dass die kurzen Texte dazu dienen sollen, dass auch große Kinder und Jugendliche sie gut verstehen. Das kann ich auf der einen Seite nachvollziehen, denke aber, dass an der einen oder anderen Stelle vor allem für Kochanfänger – und das sind Kinder und Jugendliche ja in der Regel – zu wenig erklärt wird. In einem Familienkochbuch würde ich mir mehr Information wünschen. Dazu gehört auch, dass die Liste der Zutaten in der Reihenfolge geschrieben sein sollte, wie sie im Rezept vorkommen. Das ist leider nicht so. Vielleicht kommt das ja in der zweiten Auflage …
Alles in allem handelt es sich beim Kochbuch „Querbeet & Kunterbunt“ um einen Rundumschlag in Sachen ausgewogene und saisonale Ernährung. Hintergrundwissen wird einerseits ausführlich und zwischendurch zusätzlich in kleinen Häppchen serviert. Die Rezepte sind bunt und vielfältig und wem dann was schmeckt oder nicht, darf ja jede Familie selber entscheiden.
Für diesen Blogartikel habe ich kein Honorar oder ähnliches erhalten. Das Buch wurde mir von der DGE kostenlos zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.