Kochen

Fruchtleder selber machen

Ich war fleißig und habe Quittengelee gekocht. Leider bleibt dabei ja jede Menge Fruchtfleisch übrig. Das möchte ich auf keinen Fall wegschmeißen, also habe ich mir überlegt, Fruchtleder zu machen. Fruchtleder ist sozusagen die dünne Version von Quittenbrot. Ich mag die Konsistenz und außerdem trocknet es schneller als das dickere Quittenbrot. Also zwei Argumente fürs Leder.

Von den gut zwei Kilo Quitten sind nach dem Entsaften schätzungsweise anderthalb Kilo Fruchtfleisch übrig geblieben. Daraus bekomme ich später zwei Bleche Fruchtleder.

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  • 1,5 Kilo gegartes Quittenfruchtfleisch, entkernt
  • ungefähr 100 g Zucker

Die Quittenstücke in einen großen Topf geben und ohne weitere Flüssigkeit erhitzen. Alles mit dem Pürierstab fein zerkleinern. Zucker hinzufügen. Wenn die Masse breiig eingekocht ist, bereite ich zwei Backbleche mit Backpapier vor. Auf jedem Blech verteile ich die Häfte des Pürees und streiche es ganz glatt. Jetzt muss das Fruchtleder im Ofen bei 50 °C etwa vier Stunden trocknen.[/su_box]

Vor allem am Anfang sollte man die Ofentür dabei einen Spaltbreit offen stehen lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Am Ende die Ofentür einfach geschlossen lassen und das Fruchtleder im Ofen auskühlen lassen. Das kann auch nochmal ein paar Stunden dauern. Je seltener man die Tür aufmacht, desto besser kann man die Energie nutzen …

Am Ende sollte das Fruchtleder richtig fest geworden sein und sich nicht mehr mit dem Finger eindrücken lassen. Es lässt sich rollen und biegen, wie Leder, ohne zu reißen.

Zuckermenge

Den Zucker habe ich nach dem Rat einer Freundin „aus dem Handgelenk“ zugegeben. Die Angabe 100 Gramm ist also nur geschätzt. Ich mag das Fruchtleder, wenn es nicht so süß ist. Das kann man aber auch anders machen. Beim dickeren Quittenbrot wird das Fruchtfleisch in der Regel eins zu eins mit Zucker aufgewogen. Dann ist es für mich eine Süßigkeit.

Fazit

Ein Snack aus einem Abfallprodukt. Das finde ich prima. Und er schmeckt nicht nur mir, wie schon mehrere Tester bestätigt haben. Ich gebe zu, vier Stunden im Ofen ist nicht gerade wenig Energie und damit auch Geld, aber wenn man Trockenfrüchte oder Fruchtleder kauft, bezahlt man ja auch einiges dafür. Das Quittenleder schmeckt fruchtig, süß-sauer und ein bisschen herb. Es passt prima in die Frühstücksdose.

 

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